THAILAND

Hauptstadt: Bangkok

Einwohner: 67,959 Mill.

Fläche: 513 115 km²

Währung: 1 Baht = 100 Satang

BIP pro Einwohner: 5 816 US$

Tag 318   31.01.2013   Bangkok  Kilometer 15312

Two nights in Bangkok“

 

 

Nachdem wir seit über 10 Monaten auf Reisen sind und unsere beiden Töchter so lange nicht sehen konnten, ist es nun endlich soweit. Wir selbst sind bereits am 27.01. in Bangkok angekommen. Die Fahrt von Siem Reap bis hierher ging zügig und verlief recht ereignislos. Schnell haben wir in der Nähe der bekannten Khaosan Road ein gutes Guesthouse gefunden.

Am Nachmittag des 29. Januar war es endlich soweit. Wir fuhren hinaus zum Internationalen Flughafen von Bangkok. Nach schier endloser Warterei am Ankunftsterminal kamen uns endlich unsere beiden Mädels erschöpft aber strahlend mit ihren großen Rucksäcken entgegen. Überglücklich fielen wir uns in die Arme und konnten kaum fassen, nun endlich wieder vereint zu sein.

Bereits auf der Fahrt vom Airport in die Stadt merkten wir schnell, dass wir uns sooo viel zu erzählen haben, dass die kurze Zeit, die wir nun gemeinsam verbringen können, ganz schön knapp wird.

Für die nächsten 2 Wochen haben unsere Fahrräder Pause. Und die haben sie sich auch wirklich verdient.

Nach 2 Tagen in Bangkok werden wir gemeinsam mit unseren Mädels die Rucksäcke schultern und ein kleines Stückchen vom riesigen Thailand als Backpacker erkunden.

 

Tag 328  10.02.2013   Hua Hin  Kilometer 15 312

Zwischen Gibbonaffen und Elefanten im ältesten Nationalpark Thailands

 

 

Dank unseres Reiseführers fanden wir ein gemütliches Guesthouse in Pak Chong. Natürlich nahmen wir wieder ein Vier-Bett-Zimmer. Wir entschieden uns nach einigen Überlegungen eine geführte 2 1/2-Tages-Tour durch den Khao Yai Nationalpark zu machen. Etwas Besseres hätte uns nicht passieren können.

 

Wir starteten am ersten Tag morgens um 7 Uhr. Neben uns nahmen zwei junge Holländerinnen und ein italienisches Pärchen daran teil. Ben, ein junger Thai, sollte die nächsten Tage unser Guide sein.

 

Nicht nur den Weg zum Nationalpark sondern auch weitere Strecken in diesem legten wir auf der Ladefläche eines Pick Up's zurück. Bevor wir den Dschungel zu Fuß erkundeten bot sich nach wenigen Minuten schon das erste Highlight: Gibbonaffen sprangen direkt an der Straße umher. Nach den ersten Autostopps zum Fotografieren ging es dann auch endlich zu Fuß weiter. Aber nicht ohne unsere „Leech Socks“ (Achtung: Blutegel!). Zu sehen bekamen wir neben Heilpflanzen und Lianen eine große uns völlig unbekannte Vielfalt an Pflanzen. Höhepunkt sollte aber eigentlich das Treffen von wilden asiatischen Elefanten werden. Dazu später mehr.

 

 

An diesem Tag war unser Highlight zum einen der Besuch des „Haew Suwat“-Wasserfalls (Film "The Beach"). Zum anderen badeten wir in einem Wasserfall gleich in der Nähe. Sensationell! Anschließend ging es zu unserem Nachtlager. Wir schliefen in Zelten im Nationalpark und stießen auf diesen wirklich tollen Tag mit einem landestypischen Bier (“Chang”) an.

 

Bei unserem Frühstück am zweiten Tag hatten wir Gesellschaft von einem Sambarkuh vor dem wir unsere Pancakes retten mussten. Nachdem wir auch an diesem Tag lange vergeblich nach Elefanten Ausschau hielten, erkundeten wir abermals den Nationalpark zu Fuß über Stock und Stein. Dabei sahen wir neben verschiedenen Insekten und Spinnen auch viele Frösche und das einzige dort lebende Krokodil. Eine atemberaubende Aussicht über das Areal des Nationalparks sogar bis nach Kambodscha, hatten wir vom höchsten Punkt. Aber das war noch nicht das letzte beeindruckende Ereignis auf unserer Dschungeltour: Nach stundenlangem Hin- und Herfahren und warten sahen wir sie endlich, die Könige des Dschungels, die wilden Elefanten. Sogar die Guides auch anderer Gruppen waren ganz aus dem Häuschen, da man diese mitunter mehrere Wochen lang nicht zu sehen bekommt. Für diesen Tag ein perfekter Abschluss, der aber schon am nächsten Tag von einem weiteren spannenden Erlebnis ergänzt wurde.

 

Zum einen besichtigten wir am Abend eine Fledermaushöhle samt Tigerpython. Zum anderen konnten wir ein Naturschauspiel der besonderen Art erleben. Mit Beginn der Dämmerung begeben sich Millionen Fledermäuse hinaus aus ihrer Höhle auf zur Jagd. Den Flug dieser scheinbar nicht enden wollenden Fledermauskolonie zu beobachten war schier unglaublich!

 

 

Unser beider Wunsch war es gemeinsam mit Mu und Pa zwei Faulenzer-Tage am Strand zu verbringen. Da die Zeit knapp ist beschlossen wir diese nicht mit langen Busfahrten zu verschwenden und fuhren zum nördlichen Golf von Thailand, nach Hua Hin. Selbstredend, dass wir ein Vier-Bett-Zimmer buchten. Laut Reiseführer ein mondäner Badeort. In Wahrheit sind die Strände voll mit Liegen und Touristen. Auffällig waren einige europäisch aussehende, ältere Männer in Begleitung junger, hübscher Thailänderinnen. Alles in allem für die Turbo-Entspannung innerhalb kürzester Zeit ausreichend, ansonsten eher weniger empfehlenswert.

 

 

Wie im Flug verging unsere gemeinsame Zeit und so müssen wir in zwei Tagen leider schon wieder in den Flieger Richtung Deutschland steigen. Mu und Pa werden jetzt weiter Richtung Süden radeln. Wir wünschen ihnen weiterhin alles Gute und sind natürlich in Gedanken bei ihnen.

Am besten hat uns in Thailand natürlich die 2 1/2 tägige Dschungeltour gefallen. Es war wirklich atemberaubend, wie ihr an den Bildern sehen könnt.

Tag 337   19.02. 2013   Saphli  Kilometer 15 841

 

 

 

Auf der Straße nach Süden

 

Inzwischen waren wir ca. 50 Kilometer südlich von Bangkok. Wir fuhren zu viert auf dem Highway entlang Richtung Süden und hofften, dass nun endlich der Verkehr etwas abebbt. Plötzlich schob sich ein weiterer Reiseradler in unser Blickfeld. Er hatte sein Rad an die Leitplanke gelehnt und schaute ratlos auf sein Gefährt. Und dann kam die faustdicke Überraschung. Aber der Reihe nach.

 

Zwei Tage zuvor verbrachten wir den letzten Tag mit unseren Mädels im Siam District in Bangkok. Den buchstäblichen Höhepunkt erreichten wir, als wir auf den über 300m hohen Baiyoke2 Tower, hinaufgefahren waren. Von dort oben, dem höchsten Gebäude Thailands, hatten wir einen beeindruckenden Blick über die 10 Millionen Einwohner Metropole.

Es war der letzte Tag der wunderbaren Zeit mit unseren Töchtern. Wir haben die 2 Wochen sehr genossen und versucht sie optimal zu nutzen. Wir hatten viele tolle Erlebnisse. Wir besuchten die alte Königsstadt Ayutthaya, waren tief in den Dschungel des Khao Yai Nationalparks eingetaucht und in den türkisblauen Wellen des Meeres abgetaucht. Aber besser noch, wir konnten uns all die wichtigen Sachen live erzählen und dazwischen nach Herzenslust rumgackern. Da kommt auch Skype nicht heran.

Es war manchmal, als wären wir niemals getrennt gewesen.

Aber dann kam doch der Abschied, an dem wir ganz schön zu schlucken hatten.

 

Zum Glück haben wir aber in Bangkok unsere Schweizer Freunde, mit denen wir bereits in Südchina und Nordvietnam zusammen radelten, wieder getroffen. So war natürlich klar, dass wir gemeinsam Richtung Süden fahren.

 

Und wie wir bei dem einzelnen Radfahrer anhalten und wir in sein Gesicht blicken denken wir, den kennen wir doch. Und es war German Ralf. Der Ralf, den wir im letzten April in Wien am Donauradweg getroffen haben. Durch sporadischen E-Mail Kontakt wussten wir zwar, das er auch in Südostasien unterwegs ist. Aber mehr auch nicht. Der Hammer.

So kommt es, dass wir zur Zeit als Fünfgestirn am Start sind. Wir ergänzen uns prima und finden leicht Kompromisse. Es macht richtig viel Spaß.

Eine tolle Begegnung hatten wir, in dem uns bereits bekannten Badeort Hua Hin. Beim Mittagessen entdeckte uns der US-Amerikaner und seit 6 Jahren in Thailand lebende John Graham. Er betreibt einer Internetplattform unter dem Namen: www.bicyclethailand.com . Da er noch nie 5 Reiseradler auf einem Haufen gesehen hat und auch Material für ein Fahrrad – Guidebook - Thailand sammelt, wollte er uns unbedingt für ein Interview gewinnen. Für unsere Geduld bei dem Frage – Antwort – Spiel spendierte er uns allen eine Übernachtung in einem Guesthouse. Vielen Dank dafür.

 

Und weiter ging es an der Ostküste hinab Richtung Süden. Wir fanden immer genügend Supermärkte, Garküchen, Restaurants und Unterkünfte. Der Reisealltag funktioniert sehr leicht. Man merkt, dass die Thais alles geben, damit es ihre Touristen gut haben.

Nur das Wetter ist nicht das Beste zum Radeln und Campen. Es ist sehr heiß und vor allem sehr schwül. Aber gejammert wird nicht, werfen wir uns schmunzelnd entgegen, als wir in unsere vor Schweiß triefenden Gesichter blicken.

„In den Frosttagen und -nächten haben wir uns ja Thailand herbei gewünscht“, gibt einer von uns Fünfen zu bedenken.

„Aber nicht soo heiß“, entgegnet lachend ein anderer. Dann nehmen wir einen kräftigen Schluck brühwarmes Wasser aus der Pulle und fahren weiter.

 

 

 

Tag 350   04.03.2013    Ko Lanta Kilometer 16 471

Ko Jam & Ko Lanta

 

 

„Eine schöne Insel soll schon noch sein“. Kaum hatten wir uns darauf geeinigt, verließen wir die Hauptstraße Richtung Malaysia und fuhren zu nächsten Fähre. Wir hatten Glück, lag doch vor der Küste die beschauliche Insel Ko Jam. Laut einschlägigem Reiseführer ein Geheimtipp, genauso ursprünglich wie Ko Samui vor 20 Jahren. Wir fanden ein kleines Bungalowdorf direkt am Strand. Schnell war eine luftige Minibambushütte auf Stelzen, ohne Airconditioner oder Ventilator bezogen. Eine Matratze auf dem Boden, darüber ein Moskitonetz. Fertig war die Villa. Strom gab es erst ab 18:00Uhr, Internet gar nicht. Dafür aber jede Menge fast menschenleeren Strand. Die Südseeidylle war perfekt.

Und weil es so schön war, nahmen wir nicht etwa eine Fähre zum Festland um die Insel nach 2 Tagen zu verlassen. Nein, wir fuhren zur nächsten Insel, Ko Lanta. Sie versprach zwar nicht so zauberhaft zu sein wie Ko Jam. Uns lockte aber eine Verabredung mit unseren Schweizer Freunden Susanne und Rene, die die letzten 2 Wochen auf einer anderen Insel klettern waren.

Auf Ko Lanta taten wir es den anderen Touristen gleich. Wir schwammen im Meer, plantschten im Pool und erkundeten die Insel mit dem Moped. Aber natürlich immer schön links. Sogar einen German Bakery entdeckten wir hier. So gab es das erste mal nach fast einem Jahr wieder Quarkkuchen mit Blaubeeren. Fantastisch.

 

Ach ja, geradelt sind wir natürlich auch. Trotz das es eigentlich flach ist, war es ganz schön anspruchsvoll. Sogar eine Bergetappe hatten wir, als wir von der Ost- zur Westküste wechselten. Bestimmt über 50 Gegenhänge mussten wir bezwingen, bevor wir die Andamansee auf der anderen Seite erreichten.

 

Und das bei Temperaturen um 35°C und extremer Luftfeuchtigkeit. Inzwischen gibt es auch jeden Nachmittag 1 – 3 heftige Regenschauer. Wenn anschließend die Sonne ihre Arbeit wieder aufnimmt dampfen nicht nur wir, sondern auch die Straße, die Wiesen und Bäume sowie die Gebäude. Es ist dann wie Spinning in der Dampfsauna. Aber zum Glück ist das Meer nie weit weg und bringt die nötige Abkühlung.